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    Interview Andreas Clauß – 1. FC Kaiserslautern

    Andreas Clauß begann seine Profikarriere 1987 beim SV Waldhof Mannheim, in seiner weiteren Laufbahn als Spieler konnte er sich bei namhaften Vereinen wie Kickers Offenbach, Darmstadt 98 und dem 1. FC Kaiserslautern behaupten. Als langjähriger Trainer mit Regionalligaerfahrung und Torwarttrainer beim 1. FC Kaiserslautern kann uns Andreas einen hautnahen Einblick in das Profigeschäft geben, wie kaum ein anderer. Daher sind wir von best1ones unheimlich stolz und dankbar Ihn als Interviewpartner begrüßen zu dürfen.

    Hallo Andreas, als Trainer und Co-Trainer mit Regionalligaerfahrung konntest Du bereits viele junge Torhüter kennenlernen. Was ist für einen jungen Torhüter besonders wichtig, um sich nach der U19 in der Oberliga oder der Regionalliga behaupten zu können?

    Hallo Yannick, der junge Torhüter sollte sich schnell mit dem Seniorenfußball befassen und anfreunden. Er sollte nicht glauben er habe im Jugendbereich schon vieles erreicht und müsse nichts mehr dazulernen. In den ersten Jahren sollte er sich weiterentwickeln, am besten in seinem Verein Spielpraxis sammeln und richtig Gas geben. Es wird im Seniorenfußball robuster gespielt, die meisten Gegenspieler haben jahrelange Erfahrung, dadurch haben sie natürlich auch eine gewisse Cleverness die bei einem Spieler aus dem Jugendbereich eventuell noch nicht so ausgeprägt ist. Falls man wenig spielt und einen erfahrenen Torhüter vor sich hat, kann man sich bei diesem auch einiges abschauen und immer etwas dazulernen.

    Du bist aktuell beim 1. FC Kaiserslautern beschäftigt, welcher für seine Torhüterschmiede deutschlandweit bekannt ist und mit Tim Wiese, Roman Weidenfeller und Kevin Trapp auch Nationaltorhüter gestellt hat. In der Vergangenheit konnten wieder junge Torhüter wie Julian Pollersbeck oder Lennard Grill, ebenfalls U21 Nationaltorhüter, in Richtung 1. und 2. Bundesliga transferiert werden. Wie schafft es der FCK eine so konstante Quote an Eigengewächsen ins Profigeschäft zu bekommen?

    Der Verein verfügt über ein gutes Scouting im Nachwuchsbereich. Wird ein talentierter Torhüter in jungen Jahren von U11-U17 gesichtet, wird er zum Training eingeladen und vom jeweiligen Torwarttrainer des Jahrgangs bewertet. Die Torhüter im Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) haben je nach Altersstufe zwei- bis viermal Torwarttraining in der Woche. Montags findet immer eine Videoanalyse der Spiele vom Wochenende statt, anschließend torwartspezifisches Athletiktraining, dienstags und/oder donnerstags beginnen die Torhüter mit ihren Torwarttrainern ca. 30-45 min vor dem Trainingsbeginn und trainieren dann ca. 30-45 min in das Mannschaftstraining hinein. Im Bereich der U21 wird häufiger an einem Vormittag eine reine Torhütereinheit absolviert, freitags bei der Spielvorbereitung für das Wochenende wird es ebenfalls so gehandhabt. Wir arbeiten mit unseren Torhütern an allen torwarttechnischen Schwerpunkten und natürlich auch im fußballerischen Bereich. Das fußballerische Element wird dann auch im Mannschaftstraining trainiert, indem die Torhüter bei Spielformen integriert werden. Nachdem sie dann das NLZ durchlaufen haben, kommen sie gut ausgebildet in den Leistungsbereich.

    Auf welche Eigenschaften auf und neben dem Platz legt ihr bei euren Torhütern in der U21 besonders wert? Und gibt es hier eine Nummer 1?

    Es wird viel Wert auf Disziplin auf dem Platz und auch außerhalb des Trainingsbetriebs gelegt. Eine gute Umgangsform untereinander ist meines Erachtens sehr wichtig. Natürlich benötigt ein Torhüter außer Disziplin noch großen Ehrgeiz, einen starken Willen, taktisches Verständnis und er muss ein bisschen Trainingsverrückt sein. Das mit der Nummer 1 ist unterschiedlich, da wir einen Ausbildungsauftrag am NLZ haben. Dadurch kommt es in manchen U-Mannschaften vor, dass beide Torhüter Spielpraxis bekommen.

    Dass es gerade im U-Bereich immer mal wieder zu Rückschlägen kommt ist nahezu unumgänglich, was würdest Du daher jedem jungen Torhüter ans Herz legen, der gerade eine schwierige Phase durchmacht?

    Ja, es gibt viele verschiedene Arten von Rückschlägen im Jugendbereich. Man sollte nie die Flinte ins Korn werfen, nie aufgeben, egal ob es sich um sportliche, familiäre oder schulische Probleme handelt und sich seinem Torwarttrainer anvertrauen und mit ihm über die Probleme sprechen. Durch die vielen gemeinsamen Trainingseinheiten kennt dieser seine Spieler und dadurch hat man auch eine gewisse Vertrauensbasis zueinander aufgebaut.

    Du hast selbst über 20 Jahre Profierfahrung, unter anderem beim SV Waldhof Mannheim, Kickers Offenbach, Darmstadt 98 und dem 1. FC Kaiserslautern. An welche Momente erinnerst Du Dich besonders gerne zurück?

    Es gab viele schöne Momente in den genannten Vereinen, auf und neben dem Spielfeld. Was natürlich am meisten hängen bleibt sind Aufstiege, das erste Länderspiel in einer deutschen U-Nationalmannschaft, Vize Weltmeister mit der U21 in Chile. Man erinnert sich auch gerne an einige Spiele in besonderen Stadien, Pokalspiele oder Derbys.

    Vielen Dank für Deine Zeit, Du hast uns einen tollen Einblick in die Abläufe eines jahrelangen Traditionsvereins geben können. Wir wünschen Dir weiterhin alles Gute und viel Erfolg!

    Bitteschön, sehr gerne!